Erfahrungsbericht mit Getriebetechnikfirma

[damafz]

Hallo Zusammen,

nachdem ich letztes Jahr gewaltig geblutet habe, möchte ich Euch meine Geschichte mitteilen und vielleicht den einen oder anderen davor bewahren, dass er auch darauf reinfällt.

Hier meine Story:

Am 28.05.2008 wurde das RS6-Getriebe erstmalig von einer Firma für Getriebetechnik aus der Region Nordoberpfalz/ Bayern generalüberholt (Grund: Lamellenschaden). Angeblich wurde, mit Absprache von ZF, ein spezieller Wandler für stärkeres Drehmoment eingebaut.

Ende Juni holte ich das Fahrzeug ab, das Fahrzeug funktionierte jedoch nicht richtig. Der Wandler pfiff und ein neues Problem tauchte auf, welches bis April 2009 nicht behoben werden konnte.
Problembeschreibung: Wenn man das Fahrzeug auf 0km/h abbremst, fällt nach ca. einer Sekunde die Drehzahl einmalig soweit ab, dass das Fahrzeug teilweise ausgeht. Am stärksten trat dieses Problem auf, wenn das Fahrzeug warm, aber nicht heiß war und auf 0km/h abgebremst wurde.

Ende Juni 2008 brachte ich das Fahrzeug erneut zu dieser Firma, um das Pfeifgeräusch und das oben beschriebene Problem zu beseitigen. Angeblich wurde der Wandler ausgebaut und zu ZF geschickt. ZF diagnostizierte Lackabsplittungen im Wandler. Kosten für Ein-, Ausbau und Wandlerreinigung wurden angeblich von ZF übernommen. Ich bekam keinerlei Nachweise, dass es auch so war, bezahlen musste ich jedoch nichts.
Zudem wurde angeblich vom ZF-Werkskundendienst eine besondere Software installiert, welche niemals nachgewiesen wurde.
Ergebnis: Wandler pfiff nur noch im Kaltzustand des Fahrzeuges (nach Angaben von dieser Firma war das Sauggeräusche und völlig normal). Das oben beschriebene Problem existierte weiter.

Mitte Juli 2008 fuhr ich das Fahrzeug erneut dort hin, um das oben beschriebene Problem zu beheben. Das Fahrzeug war nun 7 Wochen bei dieser Firma, es wurden ca. 700km Probe gefahren, jedoch konnte das Problem nicht behoben werden. Die Ansaugbrücke wurde aufgrund eines angeblichen Unterdruckverlustes plangeschliffen.

Ende September brachte ich mein Auto zu MTM und diese diagnostizierten ein Problem am Wandler. Somit fuhr ich Anfang Oktober mein Auto wiederum zu dieser Firma (da es sich um ein Garantiefall handelte und diese es reparieren musste). Es wurde vereinbart, dass man einen neuen originalen Wandler verbaute. Des Weiteren erklärte mir derInhaber, dass sich angeblich ZF bereit erklärt, beide Wandler, also den modifizierten und originalen Wandler, 24h auf einem Prüfstand zu testen.

Nachdem ich mein Auto am 08.11.2008 zum vierten Mal von dort abholte, traute ich meinen Augen nicht. Das Auto war in einem dermaßen versauten Zustand (Cola auf dem Armaturenbrett, Schokolade im Teppich, Kindersitzeindrücke im Leder, Chips und Krümel im Auto und 800km mehr auf der Uhr, Tank kreide leer, so dass ich fast zur Tankstelle schieben musste). Mir wurde vom Inhaber vorgelogen, dass doch angeblich mein Getriebe bei ZF auf einem Getriebeprüfstand getestet wurde und alles i.O. sei und der Drehzahlabfall irgendwo her komme. Nachdem mir das alles sehr komisch vorkam, rief ich in Eigenregie sämtliche ZF-Niederlassungen an, welche einen Getriebeprüfstand für ein RS6-Getriebe haben, mit dem Ergebnis, dass keine ZF-Niederlassung das Getriebe kannte. Nun wurde es mir zu bunt und schaltete einen Rechtsanwalt ein. Der Drehzahlabfall und das Pfeifgeräusch waren immer noch vorhanden.

Jedenfalls habe ich mich nun Ende März 2009 entschlossen, mein Getriebe erneut komplett überholen zu lassen und diesmal von ZF-Dortmund (Herrn Sagert), MTM baute das Getriebe aus und ein.
Wenn ich nicht selbst bei der Demontage des Getriebes in Dortmund dabei gewesen wäre, hätte ich es nicht geglaubt. Folgendes wurde diagnostiziert:
Der Wandler war Produktionsdatum 2003 und silbern lackiert, dass er neu aussah. Die Wandlerkupplung war total verbrannt, da aufgrund totaler Unwissentheid das Getriebe mit einem brachialen Anzugsmoment (inklusive Schraubensicherung) versehen hatte. Dabei wurde eine Teflondichtung in die Ölzuflussbohrung der Wandlerkupplung gedrückt und hat diese verstopft.
Die Ölpumpe wurde anscheinend mit einem Vorschlaghammer montiert, da ein 2x2cm Stück aus dem Pumpengehäuse ausgebrochen war. Zudem waren im Inneren der Pumpe mehrere abgeplatzte Stellen. Weiterhin waren die Stahllamellen total verbrannt, der Freilauf angelaufen (aufgrund der hohen Anzugsmomente) und schlussendlich die Filter im Schieberkasten falsch verbaut, so dass der metallische Abrieb schön zirkulieren konnte.

Im Mai 2009 habe ich eine Anzeige wegen Betrug aufgegeben. Vor ca. 3 Wochen wurde diese von der Staatsanwaltschaft abgelehnt mit folgender Begründung:
"Aufgrund der Straftaten, welche aktuell gegen den Herren vorliegen, würde sich meine Strafanzeige nicht auf das Strafmaß auswirken. Das Verfahren wird somit eingestellt"

Klar ist jedenfalls, dass er mich ein halbes Jahr angelogen hat mit irgendwelchen Märchen (z.B. Lackabsplittungen im Wandler), um meinen RS6 zu privaten Zwecken zu benutzen (insgesamt ca. 2000km Probefahrt).
Das einzige, was mich beruhigt ist, auf meinem Wunsch hin checkte MTM beim Getriebeausbau Motor, Lader usw. auf irgendwelche Beschädigungen oder Auffälligkeiten. Es wurde absolut nichts festgestellt. Der Motor verbraucht bis heute keinen Tropfen Öl und es funktioniert alles einwandfrei.

Seit Juli 2009 ist die Firma wieder geöffnet. Inhaber ist nun seine Frau (wurde von meinem Anwalt bestätigt).
Ich möchte mich hiermit vielmals bei Euch bedanken, dass ihr mir so tatkräftig geholfen habt. Zudem ein riesiges Lob an MTM, die mich mit meinem Problem super unterstützt haben. Auch ZF-Dortmund kann ich nur empfehlen. Der Service von Herrn Sagert ist einzigartig!!

[Fryday]

Na das ist ja mal eine Horrorgeschichte sondergleichen und das beweist wieder das es auch unter vermeintlich "renomierten" Werksstätte sowas von SCHWARZE Schafe gibt das is ja nicht mehr feierlich.

Da bleibt mir ja nur zu sagen: Mein Beileid... wüsste nicht wie man das sonst betiteln sollte...man man man.

Da kann man ja echt von Glück sprechen das der RS bis heute erfolgreich läuft.

Was hat der ganze spass bis zum fertigen Auto denn gekostet wenn ich fragen darf!?

[damafz]

Hallo,

wenn ich alles rechne, Spritkosten, Getriebeüberholung bzw. Zerstörung... 8000 - 10000€. Zusätzlich dann nochmal 6000€ für die richtige Getriebeüberholung mit Ein- und Ausbau.

[Fryday]

Das sind ja so verrückte Preise da hättest de ja fast einen "neuen"/andern RS6 für bekommen!

Eigentlich ne Frechheit das die Leute mit sowas durchkommen!!!

vor allem sonne Summe Geld für was zu bezahlen was es eigentlich noch schlimmer macht! UNFASSBAR!!!

[damafz]

Hallo,

Geld hab ich natürlich keins gesehen und die Karten, dass ich welches sehe, stehen ultra mega schlecht!!
Was soll man da für Inkassounternehmen beauftragen? Von Moskau-Inkasso hört man ja z.B. auch nicht gerade das beste!
Wenn Inkasso-Unternehmen, dann ein seriöses. Kennt jemand eins und übernimmt das auch der Rechtsschutz? Ich hab nämlich keine Lust noch mehr zu investieren!

Gruß

Daniel

[damafz]

Ich hab keine Ahnung wie das mit diesen Inkasso-Unternehmen abläuft.
Rechnen die prozentual, in Abhängigkeit des eingetriebenen Geldes, ab?
Wie war das bei Dir?
Und kann mir jemand ein seriöses Inkasso-Unternehmen nennen? Idealerweise in Franken oder Bayern?

[damafz]

Okay,

vielen Dank. Ich werd mal so ein Inkasso-Unternehmen aufsuchen und einfach mal fragen, wie die Situatuion aussieht.

Ich meld mich wieder und halt euch auf dem Laufenden.

Gruß

Daniel

[binhero]

Hi Daniel,

wie sagte schon ein bekannter U-Bootkapitän: Gute Leute muss man haben!
Das Traurige ist, dass es davon scheinbar nicht so viele gibt. Über Vertrags-Werkstätten wurde hier ja schon oft genug geschimpft, aber wenn Spezialisten oder Vertragswerkstätten eine erbärmliche Leistung zu Spitzenpreisen abliefern, brauchen die sich auch nicht wundern.

Deine Probleme konnten wir hier ja lange verfolgen und letztlich konnte keiner helfen, wie auch? Es war ja ein "Getriebespezialist" dran. Ich mache heute auch einige Sachen anders, wenn ich in eine Werkstatt fahre. Ob die Jungs dann blöde gucken, ich mir völlig egal.

Gut finde ich es, wenn auch positive Erfahrungen, wie z. B. mit ZF in Dortmund, weitergegeben werden (dafür ist das Forum wahrlich genial).
Da werde ich mein neues Getriebe demnächst auch mal vorführen, bevor die Garantie abgelaufen ist.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall auch viel Erfolg beim Kohle eintreiben, denn Betrug gehört einfach bestraft.

Grüße aus Aachen
Dirk

[damafz]

Hallo,

meine Erfahrung zu den Audi-Werkstätten: Ich will es nicht pauschalisieren, da ja z.B. Babsi's Mann, auch wenn ich noch nicht dort ware, nach Hören und Sagen mal ein Vorbild abgibt.

Bevor mein Auto zu diesem oben beschriebenen Typen in der nördlichen Oberpfalz kam, war ich zuerst bei Audi. Eigentlich war schon alles klar und Audi sollte das Getriebe ausbauen. Der Preis war auch echt mega fair. Man sollte dazu sagen, dass das Auto eine Woche zuvor in der Werkstatt war, um das Problem eindeutig festzustellen. Zwei Stunden nach meiner Zusage klingelte plötzlich das Telefon. Man sagte mir, dass man die ganze Zeit mit den S6-Preisen gerechnet hat, aber er habe gerade gemerkt, dass es ein RS6 ist. Also wenn Audi die eigenen Fahrzeuge schon nicht mehr kennt, dann gut Nacht!

Mitte des Jahres war ich in einem Audi-Zentrum, um die Dichtungen am LMM wechseln zu lassen. Einen Tag vorher rief ich dort an, man bestätigte mir, dass die Dichtungen bis am darauffolgenden Tag vorrätig sind. Ich kam runter und man sagte mir, ich könne das Auto in einer Stunde wieder mitnehmen. Nach einer halben Stunde klingelte das Telefon, man hat nur eine Dichtung bestellt, man wusste nicht, dass zwei Dichtungen nötig sind. Also wurde das Fahrzeug wieder zusammengebaut. Als ich auf die Autobahn fuhr fing das komplette Mäusekino das Leuchten an, Motor ging in den Notlauf. Audi angerufen und gesagt, was ich von den Pfuschern halte und heimgefahren. Dann selber nachgeschaut, was die verpuscht haben, wobei es eigentlich vorher schon klar war, wo das Problem herkam (Falschluft).
Nur geht man nicht davon aus, dass diese Idioten die Zentralschraube vorne am Luftfilter überdrehen und dann die Frechheit besaßen, das nicht einmal zu sagen. Ich meine, es geht echt recht schnell, in so einem Aluguß mal das Gewinde zu überdrehen. Aber dann noch die Frechheit zu besitzen und den Kunden weiterfahren zu lassen, da hörts auf. Also wieder ans Telefon und dann gings ab. Durfte dann nochmal zu denen Fahren, wo sie alles gemacht haben.

Soviel zu Audi-Werkstätten. Wie gesagt, pauschal sollte man nicht alle über einen Kamm ziehen, aber 2008 war für mich in Bezug auf Auto ultra mega schwarz! Und zu Audi geh ich nur noch im extremsten Notfall!